Welver/Vellinghausen - Ein Lkw ist am Montagmorgen in Vellinghausen von der Fahrbahn abgekommen und auf der Seite gelandet. Es ist eine Menge Treibstoff ausgelaufen. Der Fahrer, ein 22-Jähriger aus Hamm, wurde leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht, die Straße komplett gesperrt. Es entstand hoher Sachschaden.
„Es hat mächtig gerumpelt und mich aus dem Schlaf hochgerissen“, beschreibt Friedhelm Pieper, Anwohner der Vellinghauser Straße den Montagmorgen. Als er um 6.07 Uhr nach draußen kam, lag eine mächtige Sattelzugmaschine in seiner Auffahrt. Nach Angaben der Polizei war dem Fahrer, der in Richtung Kraftwerk/Hamm unterwegs war, kurz vorher schwarz vor Augen geworden. Er geriet zu weit nach rechts auf die Bankette und rutschte mit rund 20 Tonnen schweren Gewicht in den Graben. Die Auffahrt zum Hof von Friedhelm Pieper stoppte die Unglücksfahrt.
„Der Fahrer war noch ansprechbar, stand aber unter Schock“, schildert Pieper die ersten Sekunden nach dem Unglück. Der leicht verletzte 22-Jährige wurde vom Rettungsdienst behandelt und dann ins Krankenhaus gebracht, konnte dort aber entlassen werden und ist inzwischen wieder zuhause. Die Polizei traf am Unfallort ein und sorgte für die Sperrung der Landesstraße 736 in beide Richtungen, die erst nach 19 Uhr wieder freigegeben werden konnte. Die Polizei rechnet mit einem Sachschaden an Lkw und Grundstück von rund 100 000 Euro.
Auch die Schäden, die der havarierte Schwerlaster anrichtete, hielten sich in Grenzen. Das Schlimmste waren die rund 350 Liter Dieselkraftstoff, die aus dem geborstenen Tank auf die Ausfahrt strömten und sich auch durch ein schnell verstopftes Abflussrohr nicht aufhalten ließen.
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— soester-anzeiger.de (@soesteranzeiger) July 15, 2019
Der Boden der Ausfahrt und des darunter liegenden Grabens muss nun großräumig ausgekoffert und entsorgt werden. Darum kümmer sich die Untere Wasserbehörde beim Kreis Soest. Weiterhin wurden ein Telefonmast, die Hofauffahrt, Hecke, Büsche und Zäune im Garten beschädigt. „Alles zu ersetzen“, beruhigte ein sehr gelassener Eigentümer Friedhelm Pieper im Gespräch mit dem Anzeiger.
Boden muss entsorgt werden
Alarmiert war längst auch die Welveraner Feuerwehr, die unter der Leitung von Brandoberinspektor Stefan Bielefeld zum Unglücksort eilte. Dort kümmerten sich die Feuerwehrleute zunächst einmal um den Dieselkraftstoff, der mit Bindemittel gestoppt und soweit möglich aufgefangen wurde. Danach musste eine große Menge der rund acht Tonnen Zement aus dem Tank des Transporters gepumpt werden, um den Sattelzug für die Bergung vorzubereiten.
Gegen 15.30 Uhr erreichte der Schwerkran der Firma Bracht die Unfallstelle. Außerdem stand ein Abschleppwagen bereit. Die Feuerwehrleute Lukas Helmig und Hendrik Schilling kamen jetzt zum Einsatz: Sie kletterten auf den Tank und brachten schwere Holzbretter hinauf, an denen die Ketten des Krans befestigt wurden. In einem ersten Manöver wurde der Lkw wieder auf die Beine gestellt, dann wurde er hinten angehoben und wieder auf die Straße gesetzt. Da die Zugmaschine zu schwer beschädigt war, um den Sattelzug noch zu tragen, wurde sie abgekoppelt und -geschleppt – eine weitere Zugmaschine entsorgte dann den Auflieger.
Der Chef der betroffenen Logistik-Firma, Frank Vehling, zeigte sich betroffen, brach wegen des Unglücks sogar seinen Urlaub ab. Er will in Kürze mit den betroffenen Anliegern sprechen, um sein Bedauern auszudrücken. „Das Wichtigste ist für mich, dass keine Person zu Schaden gekommen ist, alles andere lässt sich regeln.“
Quelle: wa.de